Thursday, December 11, 2008

Eberhart Esche
Deutschland, ein Wintermärchen

Unbedingt anhören! (s.u.)
Ich mag Eberhard Esche unglaublich gerne leiden. Kennengelernt habe ich ihn erst im ausgehenden Teenager-Alter; aber spätestens mit der Rolle des Werner Horraths im DEFA-Film Spur der Steine lernte ich ihn wirklich lieben und schätzen. Mittlerweile habe ich mich an seine Vortragsweise so gewöhnt, daß mir richtig etwas fehlen würde, hätte es ihn nicht gegeben. Eberhard Esche starb am 15. Mai 2006 im Alter von 72 Jahren.

Heinrich Heine: Deutschland, ein Wintermärchen

Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.

Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram,
Aufopfrung und Wiederfinden
Dort oben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom jenseits, wo die Seele schwelgt
Verklärt in ew'gen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.

Die Jungfer Europa ist verlobt
Mit dem schönen Geniusse
Der Freiheit, sie liegen einander im Arm,
Sie schwelgen im ersten Kusse.

Und fehlt der Pfaffensegen dabei,
Die Ehe wird gültig nicht minder -
Es lebe Bräutigam und Braut,
Und ihre zukünftigen Kinder!

Ein Hochzeitkarmen ist mein Lied,
Das bessere, das neue!
In meiner Seele gehen auf
Die Sterne der höchsten Weihe -

Begeisterte Sterne, sie lodern wild,
Zerfließen in Flammenbächen -
Ich fühle mich wunderbar erstarkt,
Ich könnte Eichen zerbrechen!

Seit ich auf deutsche Erde trat,
Durchströmen mich Zaubersäfte -
Der Riese hat wieder die Mutter berührt,
Und es wuchsen ihm neu die Kräfte.





Heinrich Heine: Deutschland, ein Wintermärchen - Caput I
Deutsches Theater - Eberhard Esche, Aufnahme 1981
mp3


Während die Kleine von Himmelslust
Getrillert und musizieret,
Ward von den preußischen Douaniers
Mein Koffer visitieret.

Beschnüffelten alles, kramten herum
In Hemden, Hosen, Schnupftüchern;
Sie suchten nach Spitzen, nach Bijouterien,
Auch nach verbotenen Büchern.

Ihr Toren, die ihr im Koffer sucht!
Hier werdet ihr nichts entdecken!
Die Konterbande, die mit mir reist,
Die hab ich im Kopfe stecken.

Hier hab ich Spitzen, die feiner sind
Als die von Brüssel und Mecheln,
Und pack ich einst meine Spitzen aus,
Sie werden euch sticheln und hecheln.

Im Kopfe trage ich Bijouterien,
Der Zukunft Krondiamanten,
Die Tempelkleinodien des neuen Gotts,
Des großen Unbekannten.

Und viele Bücher trag ich im Kopf!
Ich darf es euch versichern,
Mein Kopf ist ein zwitscherndes Vogelnest
Von konfiszierlichen Büchern.

Glaubt mir, in Satans Bibliothek
Kann es nicht schlimmere geben;
Sie sind gefährlicher noch als die
Von Hoffmann von Fallersleben! -

Ein Passagier, der neben mir stand,
Bemerkte, ich hätte
Jetzt vor mir den preußischen Zollverein,
Die große Douanenkette.

»Der Zollverein« - bemerkte er -
»Wird unser Volkstum begründen,
Er wird das zersplitterte Vaterland
Zu einem Ganzen verbinden.

Er gibt die äußere Einheit uns,
Die sogenannt materielle;
Die geistige Einheit gibt uns die Zensur,
Die wahrhaft ideelle -

Sie gibt die innere Einheit uns,
Die Einheit im Denken und Sinnen;
Ein einiges Deutschland tut uns not,
Einig nach außen und innen.«




Heinrich Heine: Deutschland, ein Wintermärchen - Caput II
Deutsches Theater - Eberhard Esche, Aufnahme 1981
mp3

Apropos Esche: What about Der Hase im Rausch?

Thursday, December 4, 2008

Grüße nach Spanien!



France Gall

Tuesday, December 2, 2008

Heimat
Teil 2

In dem Haus links habe ich mal gewohnt. Ich war Mieter bei Frau Lhotský. Naja, vielleicht ergänze ich den Post ja noch irgendwann mal und schildere unterhaltsame Erlebnisse aus dem Mieterdasein. Es war eine wunderhübsche Einraumwohnung im zweiten Stock mit Birken vor dem Fenster. Einem gekachelten Küchenofen, in dem ich im Winter gemütliche Feuer machen konnte, einem Stromzähler, den man abstellen konnte, eine Dusche, die fast die ganze Zeit kaputt war - meine erste wirklich eigene Wohnung. In dieser Zeit bin ich auch mal nach Edinburgh geflogen - hätte ich einen Scanner, würde ich ein Beweisfoto liefern.


Warum ich dort ausgezogen bin? Ich wollte nicht mehr alleine wohnen. Zehn Monate reichten damals für diese Erkenntnis.

Klopfzeiten

Monday, December 1, 2008

Come to my Boudoir

Immernoch ein schönes Video - gut für gute Laune, auch und gerade im Winter.


Peter Nalitch - Guitar

Sunday, November 23, 2008

Winter has arrived

Ja, es war ein sehr schöner Tag heute. Glücklicherweise bin ich gerade im Besitz einer Digitalkamera. So kann ich draußen Fotos machen. Einigiges von dem, was ich schon seit langem festhalten wollte, ist leider (und leider auch nicht überraschender-
weise) nicht mehr da. Gentrifizierung und so... :) Anderes schon.


Ich war heute auf einer Party aufgrund einer, äh, eher indirekten Einladung. Die war dann auch sehr nett. Was mich aber wirklich zum Aufbruch dorthin reizte, war das Wetter. Es schneite! Und so konnte ich durch den noch unberührten Schnee durch Alexandrowka fahren, Voller Vertrauen in mich und mein Fahrrad. Ein feines Rad, ein schönes & elegantes, daß mich auch sicher durch den Schnee bringt.
















Hm, P.S.: Ich bin gerade mal wieder technisch begrenzt, diesmal in meiner Upload-Geschwindigtkeit. Sie hindert mich, Videos zum Beispiel zu Youtube hochzuladen. Mal schauen, ob Alice das noch irgendwann hinbekommt.

Saturday, November 15, 2008

Donauwelle

Eine von vielen Leuten gerne kolportierte Legende ist, daß Anna und ich uns ständig mit Torten vollgestopft haben, vornehmlich mit Schokoladentorte. Aber das viele Herumlaufen in der Stadt war natürlich sehr anstrengend. Schließlich stand mein Fahrrad nicht mehr dort, wo ich es angeschlossen hatte. Das fand ich sehr schade. Durch welch mysteriöse Umstände mag es weggekommen sein?
Also mußte ich es suchen. So ein Rad läst sich ja nicht in Luft auf. Und siehe da, noch am selben Abend hatte ich es wieder. Naja. Es war mit einem fremden Schloß fixiert und stand in einem anderen Stadtbezirk, sogar auf der anderen Seite der Donau. Aber es sah glücklich aus. Nur an diese komische Rahmentasche kann ich mich nicht erinnern. Sei's drum. Es war schön, es wieder zu sehen.

Tuesday, November 4, 2008

Urlaub! Ich fahre mit Anna weg; nach Budapest! Die Flüge sind gebucht, das Hostel auch. Am 6. November geht's für fünf Tage an die Donau! Ich habe auch schon die Schlüssel für die Király utca herausgesucht. Vielleicht steht dort ja noch mein Fahrrad Спутник, das ich mir mit viel Mühe auf einem Flohmarkt am Rande der Stadt gekauft habe. D.h. das Kaufen war recht einfach. Nur hatte das Fahrrad zwei platte Reifen und es war zum einen keine Luftpumpe aufzutreiben und zum anderen auch nicht klar, ob die Schläuche überhaupt dicht sind. Und natürlich wollte mich kein Busfahrer mit einem Fahrrad mitnehmen. Also bin ich getrampt, was auch irgendwie geklappt hat. Und dann bin ich ein halbes Jahr mit diesem Rad durch die Stadt geflitzt. Gaaaanz böser Autoverkehr dort. Aber ich habe ihn unbeschadet überstanden. Das wäre mir heute beinahe nicht geglückt. Die Johanniter waren wohl mal wieder auf einem ihrer Kreuzzüge, machten mich sehr richtig als Ungläubigen aus, und wollten mich von der Straße fegen. Die Begründung des Christenmenschen hinterm Steuer war mal wieder, daß ich mit dem Fahrrad nix auf der Straße zu suchen hätte. Danke für den Hinweis.
Hatte ich es schon erwähnt: eine schlechte Welt dort draußen.

Ach, schön wird es werden in Budapest! Stundenlang in Tatra-Straßenbahnen sitzen und die Stadt bewundern! Maja werde ich endlich wieder sehen, Kisfröccs (kleinen Gespritzten) trinken und schauen, wie groß das Kind mittlerweile ist. Und Réka treffen und Pálinka trinken. Budapest im Herbst, schön wird das.

Monday, November 3, 2008

Winter oder so

Eine schöne Fahrt mit der Straßenbahn im Jahre 1990 durch Potsdam. Es ist ein sonniger Samstagmorgen im Juli. Das Potsdam-Center aka Hauptbahnhof steht noch nicht, vom Meyerohr ist noch lange nichts zu sehen, das Nauener Tor erstrahlt noch in einem erhabenen Grau, der Rohbau des Theaters steht schon (oder noch)...
Erstaunlich, wie grün die Stadt teilweise war.
Einen riesengroßen Dank für die Aufnahmen an Ralph Ulbrich!!!



Ja, es passieren viele schöne Sachen in der Welt. Man kann es nun riskieren, sein Rad außerhalb der Fahrradschiebestrecke zu schieben. Wenn es leicht genug ist?
Aber trotzdem ist das Leben dort draußen nicht ungefährlich. Ich habe das jetzt fotographisch festgehalten. Aber leider klappt die Übertragung vom Telefon zum PC gerade nicht. Sonst wären inn den letzten Tagen schöne Bilder und Berichte zu sehen gewesen. Zum Beispiel Fedja, Alicia & Steffen in schwindelerregender Höhe beim Aufstieg auf einen Hochstand von bestimmt 5 m Höhe. Weiterhin wären zu sehen gewesen: Spatzen beim Bad in eine Pfütze, Topfwurst mit Sauerkraut und Salzkartoffen in der FH-Mensa, meine Ex-Katze Heimat hinter Fensterglas...

Tuesday, September 30, 2008

Yes Torty
reloaded

Morgen ist es soweit, Yes Torties werden wieder erhältlich sein! Naja, mehr wollte ich auch nicht verkünden. Aber wenn das keine Nachricht ist, die Beachtung finden sollte, dann weiß ich auch nicht!

Ich war letzte Woche bei meiner Oma. Habe die Bäume in der Hecke gekürzt, so daß sie nicht mehr in die Stromleitung ragen, gefüllte Paprikaschoten und Apfelkuchen gegessen. Vom Apfelkuchen habe ich mir auch gleich das Rezept geben lassen:

200g Mehl
200g Butter
200g Zucker
4 Eier

zu einem Teig verarbeiten, in einer runden Backform verstreichen,
die geschälten Apfelstücken leicht eindrücken und
bei 150 -180 Grad backen. Fertig. Lecker.
Backform natürlich Einfetten, aber das vesteht sich ja von selbst.

Die Oma ist die, die auch die tollen Apfel-Buchteln macht, mit Quarkteig.

Und schon ging es dem Kleinen Tiger etwas besser.

Sunday, September 21, 2008

moving graffiti


Keine Ahnung, was ich dazu noch sagen kann, riesen crazen!

Sunday, September 7, 2008

Force Attack
Nachtrag

Danke an HaPü für den Link zu folgendem Text. Etwas zu zynisch für meinen Geschmack. Und die Punks kommen darin eindeutig zu gut weg. Menschen, auf die man qua Ordner-Autorität aupassen muß, daß sie sich nicht gegenseitig auf dem Klo anzünden, sind doch total bescheuert.

"Die Leute vor seiner Tür beobachtet Bauer W. durchaus mit Neugier, aber Jahr für Jahr eben auch mit unfassbarer Verständnislosigkeit. Ein Mann, seelisch so konstituiert, kann von Natur aus schon an solchen Geschehnissen gar nicht teilhaben." Da geht es mir ganz ähnlich.
Und Danke an Zotti für die Fotos der brennenden Dixies!


Die gut abgehangene Anekdote vs Der Fuchs
Von Dennis

Im folgenden eine Geschichte, die sich vor einigen Jahren ereignete.

I. Das schwarze Loch

In einem von mir wenig geliebten Bundesland, findet alljährlich ein üppig besuchtes Punk-Festival statt. Dann werden sämtliche umliegenden Ortschaften als auch Strände mit einer eigenartigen Touristenspezies bevölkert, deren Hauptemissionen Gegröle und pfandpflichtige Getränkebehälter sind: Punks. Die mittelschweren Zerstörungen im öffentlichen Raum, die die Punks allenthalben hinterlassen, zaubern nach Jahren der Gewöhnung fast schon ein verständnisvolles Lächeln in die steinernen Gesichtzüge der Anwohner. Auch die Plünderung des örtlichen Penny Markts wird als kleiner und deshalb gern zu zahlender Preis der touristischen Anbiederung angesehen. Wer braucht schon den Penny Markt, sagen sie. Denn Ostsee-Propaganda und die Tatsache, daß die lokale Wirtschaft nur an einem einzigen Wochenende im Jahr wirklich aufblüht, haben die Einwohner lernen lassen, dass jeder willkommen ist, solange nur die Pinke klimpert.

Und das ist auch fast das einzige was die Leute interessiert. Hier wo die Welt noch eine Scheibe ist. Von der ehemaligen rot-gebieterischen Regierungszusammensetzung in diesem eher konservativen Bundesland sollte sich der Betrachter nicht täuschen lassen. Kameradschaft wird hier groß geschrieben. Nicht umsonst wählen 7,3 Prozent der Einheimischen NPD, nicht zu unrecht werden die meisten von ihnen als Wendeverlierer bezeichnet. So weit das Auge reicht fehlt es an zivilisatorischen Mindeststandards oder wenigstens an einer soliden Identität, die es etwa mit dem von Rainald Grebe so vortrefflich besungenem Thüringen auf eine Stufe stellt. Aber dieses Land hat kein Gesicht. Kein Antlitz bei dem der Dichter die Schönheit der Worte auf die zu huldigen Umgebung münzen könnte. Dieses Land hat keinen Intellekt, dem beizeiten ein Denker entkam, um sich aufzumachen zu Neuanstößen im Zeitgeist der Vernunft. Auch hat dieses Land keinen Humor, mit seinen kulturfeindlichen und durch und durch unlustigen Eingeborenen, deren Höchstmaß an Unterhaltung bereits erreicht ist, wenn der Vater den Sohn abends mit der Mistgabel ums Lagerfeuer jagt. Dieses Land ist nur Arsch.

II. Der Bauer

Simpel, redselig und offenherzig gestrickt, intellektuell nicht vorbelastet und apathisch fast allem gegenüber, was nicht mit Landwirtschaften zu tun hat, das sind die rudimentären Eigenschaften unseres Helden. Ein ca. fünfzigjähriger geräumiger und in der Mitte dicklicher Mann, der zu weiten Teilen dem stereotypischen Bauernbild entspricht, dem sich Jahrhunderte lang Landwirtpoesie angedient hat. In Ermangelung eines besseren oder gar des wirklichen Namens des Landwirtes nennen wir ihn an dieser Stelle W. W.s Anwesen, ein Bauernhaus mit davor befindlichen kleinen Ställen und Viehgehege, grenzt an eine Weide, die am Festivalwochenende als Zeltplatz und riesige Campingtoilette herhalten muss. Mit ungläubigen Augen würde der eine oder andere von euch aufhorchen, wüsstet er, was an einem Wochenende dort so alles für verachtenswerte Dinge im Namen von Punk getan werden. Altersangemessene Verhaltenstrends wie sich mit Müll bewerfen, Müll essen, Komasaufen bis zum Verlust elementarer Kulturtechniken wie Aufrechtgehen oder Sprechvermögen, Tiere schlachten, einander mit Treckern überfahren – fun for everyone!, außer für den zurückgezogenen W. Zwar kann man sich sicher sein, dass der Bauer für den Punker-Spaß auf seiner Weide finanziell entschädigt wird, dass er aber für diese 3 Tage im Jahr seine Zeitung als für geklaut ansehen muss, ist schon eine arg bittere Pille. Schließlich ist in den Ruinen des örtlichen Penny Markts keine Neue zubekommen. Die Leute vor seiner Tür beobachtet Bauer W. durchaus mit Neugier, aber Jahr für Jahr eben auch mit unfassbarer Verständnislosigkeit. Ein Mann, seelisch so konstituiert, kann von Natur aus schon an solchen Geschehnissen gar nicht teilhaben wollen.

III. Das Prinzip Fuchs

Es geschah gegen Mittag, der Tatort: des Bauers Freiluftgehege, dessen Insassen zum größten Teil Hühner waren. Ein Hund, schätzungsweise mittelgroß und niederträchtig im Charakter, von seinem Herrchen offensichtlich aus den Augen gelassen, schlich sich auf den bäuerlichen Hof, überwand die Trennwände des Geheges und lief im Zuge eines ausgeprägten Blutrausches Amok. Ekstatisch bahnte er das Ende über das schutzlose Federvieh, das sich seiner Nichtzustimmung nur durch verzweifeltes Gekreische und Gegacker entledigen konnte. Dies wiederum rief nun den Bauern auf den Plan, der die Situation erkannte, sich blitzschnell eine Axt griff und dem bereits fliehenden Bluthund nachsetzte. Es ist ein unverrückbares Gesetz der Natur, dass ein Bauer den Mord seines Viehs ergo Eigentums nicht unvergolten lassen kann, und so scheuchte W. das Untier zäh für einige hundert Meter den Hügel hinauf und stellte den Schädling geradewegs auf der Straße, wo etliche Autos im Konvoi auf Einlass warteten. Vor dutzenden von Augen schlug W. den Köter tot.

Wenig später entfernte sich W. vom Tatort, das tote Tier unterm Arm.

Tage später auf den Fortgang der Geschichte angesprochen, berichtete uns der Bauer, zu diesem Zeitpunkt reichlich mit regionalem Gerste-Hopfen-Wasser-Gemisch aufgetankt, ungewohnt leichtzüngig. »Zweimal zugehaun« hatte er und zwar »aufn Kopp«. Eine Aussage, so klar und eindeutig, dass es eigentlich keines weiteren evaluierenden Inhalts bedurfte. Trotzdem stellte uns W., nicht ohne Stolz, in einer kurzen Demonstration die getanen Handbewegungen noch einmal pantomimisch dar. Den ephemeren Charakter der eigentlichen Tat betonend, verzog er beim Schlagen sein ohnehin wenig schönes Gesicht kurz zu einer von blitzartiger Entschlossenheit gezeichneten Kacken-Miene. Er entblößte ein kindliches Lächeln. Und dann? »Die Punkers« hätten infolgedessen aber »nüscht jemacht gehabt«, erklärte W. in unentstellter Weise, und auch der oder die BesitzerIn hätte sich direkt nach jenen einschneidenden Augenblicken wider Erwarten nicht zu erkennen gegeben. Das anwesende Heer von potentiellen Hundefreunden dachte anscheinend überhaupt nicht dran, sich diesen verrückten Axt-Bauern vorzuknöpfen, sondern harrte in Schockstarre. Erst gegen Abend tauchte eine junge Frau auf W.s Grundstück auf, die sich als Besitzerin des Hundes ausgab und die Herausgabe des Kadavers forderte. Ob der Nachfrage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel, wies W. uns richtigerweise auf die Möglichkeit hin, dass das Hühner-Massaker auch vom animalischen Mordbrenner »Fuchs« hätte begangen worden sein können und mit dem sei schließlich wenn schon, dann zumindest ein kurzer Prozess zu machen. »Sonst lernt der nüscht«. Well, wo er recht hat.

Ende

http://www.beatpunk.org/stories/die-gut-abgehangene-anekdote-vs-der-fuchs/

Da war doch der heutige electric dress-Abend sooo viel besser auf dem auf dem Theaterschiff.

Monday, September 1, 2008

Weltfriedenstag

Heute ist Weltfriedenstag und mein neuer Computer ist angekommen. Aber ich glaube nicht, daß es da einen Zusammenhang gibt.

Am Samstag war ich bei Fedjas Einschulung. Ein Patenkind zu haben ist schön. Ungefähr so gut, wie ein Enkelkind zu haben. Die Verantwortung ist nicht so groß und man hat trotzdem jedemenge Spaß! Und man erlebt Sachen, die einem ansonsten entgehen würden. Hach, war das spannend, die ganzen kleinen Kinder zusehen, ihre Aufregung zu spüren. Ganz hippelig waren sie! Die SchülerInnen der zweiten Klassen spielten ein kleines Theaterstück und sangen ein paar Lieder, die Schulleiterin stellte sich vor, dann wurden die Kleinen einzeln auf die Bühne gerufen. Manche waren sehr schüchtern, aber einige liefen nach oben und winkten fröhlich in den Saal. Die Eltern waren sehr bemüht, ihre sozialen Stellung durch Kleidung, Benehmen und der Größe ihrer Fotoapparate herauszustellen. Oder sie vorzutäuschen. Ein großes Schauspiel!
Ganz viele Erinnerungen an meine eigene Einschulung kamen auf einmal hoch. Und ich war auch ganz aufgeregt :) Es waren keine so konkreten Erinnerungen sondern eher Gefühle, die auf einmal da waren. Die Aufregung, nun auch zu den Großen zu gehören. Der Zeitpunkt war gekommen, an dem ich auch jeden Morgen zum Schulbus mußte. Und endlich lernte ich Lesen, Schreiben, Rechnen... Ich hatte das Glück, in eine Klasse mit netten MitschülerInnen zu kommen und ich hatte eine unglaublich sympathische Klassenlehrerin: Frau Löwenberger. Ein herzensguter Mensch mit sehr ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Schön war sie, meine Grundschulzeit!

Sunday, August 17, 2008

Herr Wachtmeister, Herr Polizeipräsident



kwt - Kein weiterer Text.
Ich weiß gar nicht, was ich aus dem Video zuerst zitieren soll... Wirklich großes Kino! Henryk M. Broder rulezzz, sometimes!

Ansonsten läuft alles wie gehabt. Mein PC ist kaputt. Und ich suche noch jemanden, die/der mit mir einen neuen Rechner zusammenschraubt. Das macht wirklich jede Menge Spaß! Aber das erwähnte ich bereits. Momentan sitze ich an einer Maschine mit Win98 und verzweifele nahezu daran, einen vernünftigen Virenscanner für dieses Betriebssystem zu bekommen. Aaaargh!

Außerdem läuft die WG gerade nur so mittelprächtig. Ein Elend, auch das. Zumal ein völlig Unverständliches.

Friday, August 15, 2008

Pimp My PC

Unter dem Motto pimp my pc findet am Wochende ein Seminar zu Aaargumentionshilfen gegen Rechtsextremismus statt. Die Veranstaltung ist Teil der Kampagne Keine Stimme den Nazis. Die Teilnahme ist kostenlos.

Sowas könnte doch passieren? Die Welt ist doch so, oder kommt sie mir nur oft so merkwürdig vor?

Mein PC will nicht mehr. Kaputt. Mausetot. Irgendein Problem mit der Hardware. Befürchte, das Mainboard ist kaputt. Ein Elend! Naja, die einen kaufen sich von dem Geld vom Force Attack Fahrradteile, die anderen Teile für den Computer. Hat jemand Lust, mit mir einen PC zusammen zu schrauben? Eigentlich ist das eine spannende Angelegenheit. Aber auch recht lästig, wenn man sich den Zeitpunkt nicht aussuchen kann. Ich bin leicht genervt von dieser Situation. Ich brauche meinen Rechner. Jetzt ist der schon seit drei Wochen kaputt. Und eigentlich hätte ich auch andere Sachen zu tun, als mich mit diesem Computer-Problem herum zu schlagen.

Egal.

Besten Dank an J. für dieses wunderschöne Bild! Vielleicht Waidmanns-
dank? Ich sollte auch mal wieder raus auf Land. Wunderschönes Wetter für eine Fahrradfahrt. Oder zum Heckeschneiden.

Tuesday, August 5, 2008

Force Attack
oder
Drei Winkekatzen im Einsatz

Mal wieder erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht; zwei Wochen sind seit dem letzten Post vergangen. Jaja, ich weiß, das Empfinden von Zeit ist relativ. Gelangweilt habe ich mich in den letzten Tagen jedenfalls nicht.

Zum Beisiel war ich wieder beim Force Attack. Natürlich war ich nicht zum Vergnügen dort, sondern um Geld zu verdienen. Oder anders gesagt: ich habe es bezahlt bekommen, dort zu sein. Vernunftbegabte Menschen fahren da nämlich sonst nicht hin. Höchsten zu ethnologischen Studien.
Aber wie es dort ist, habe ich ja schonmal hier geschildert.

Wie gut, daß das Force an der Ostsee stattfindet. So konnten wir in der arbeitsfreien Zeit baden gehen. Ich habe die Gelegenheit genutzt und meine Schwimmaufträge, die ja eigentlich nur für den Heiligen See gelten, auch dort ausgeführt. Viel Brustschwimmen! Und die unsittliche Anfrage konnte ich auch erfüllen. Die Ostsee ist ja groß :) Ich hoffe, meine Eigenmächtigkeit wird mir verziehen (oder verziehen werden?).


Für das nächste Jahr nehme ich mir vor, den Sieger/die Siegerin im Wettbeweb Ministry of Silly Falls zu kühren. KandidatInnen gibt es ja genug.


Wo Saufen eine Ehre ist, kann Kotzen keine Schande sein.

Monday, July 21, 2008

DJ Stauffe


http://titanic-magazin.de/

Künstler & Kreative

Als ich letztens in Leipzig war, fiel mir die Postkarte links in die Hände. Eine Ankündigung einer Austellung der Werke von Peter Ruta - Künstler, Zeitzeuge, Kosmopolit. Na super, dachte ich, ein Künstler der Neuen Leipziger Schule, wie Neo Rauch oder Tim Eitel, deren "Werke gegenständlich sind, aber keine Botschaft vermitteln" (wikipedia). Dachte kurzzeitig darüber nach, ob ich mich in diesem Blog auch als Künstler, Zeitzeuge & Kosmopolit bezeichnen möchte. Viel beliebiger geht es ja nicht mehr. Was bitte soll das sein, oder besser, wer ist das nicht, irgendwie?

Wenn man sich anschaut, wie die sogenannten Zeitzeugen im Moment in Deutschland politisch hofiert werden, wie sie Podien offeriert bekommen, die ausgewiesenen Historikern oder auch Opfern des NS nicht zugestanden werden, wie TäterInnen und Kindern politische und geschichtswissenschaftliche Deutungsmacht der historischen Ereignisse und Prozesse zugesprochen wird, möchte ich mich eigentlich auch nicht Zeitzeuge nennen. Das Wesen eines Zeitzeugen ist doch ein ausgesprochen passives. Er nimmt nicht aktiv an den gesellschaftlichen Veränderungen teil - so denkt er - er steht beiseite. Er repräsentiert die Mehrheitsmeinung. Natürlich reproduziert er die herrschende Meinung durch sein angeblich passives, aber quasi zustimmendes Verhalten. Aber in seiner Selbstwahrnehmung ist er neutraler Beobachter (oder Kind, das natürlich nicht durch die spätere politische Sozialsation beeinflußt wurde).

Die Kombination, Künstler/Zeizzeuge/Kosmopolit, erscheint mir so banal und bar jeder Aussage. Ich war mir aber nicht sicher, ob es wirklich als Ironie wahrgenommen worden wäre, hätte ich meinen Blog damit überschrieben. Oder hätten sich nicht einige LeserInnen an die Stirn geschlagen:" Oh, was'n Vollpfosten!"?

Peter Rute ist kein Künstler der Neuen Leipziger Schule. Sein Vater war Pelzhändler und Schriftsteller, Mitbegründer des literarischen Kabaretts "Retorte" in dem u.a. Erich Weinert auftrat. Seine Mutter, Else Stein, war jüdischer Abstammung. (Ob sie sich selber als Jüdin gesehen hat, weiß ich nicht.) 1923 emigrierten sie nach Italien, 1943 flohen sie in die Schweiz. Peter Ruta wanderte 1936, 18 jährig, in die USA aus. (s. hier)

Ein schönes Video zum Thema Kreativpotential:



http://www.dshed.net/harvest/

Wednesday, July 16, 2008

Tschaika

Vor genau einem Monat jährte sich der Tag, an dem nicht nur A. das Licht der Welt erblickte, sondern auch Valentina Wladimirowna Tereschkowa die Erde aus dem All. Natürlich sind beide Ereignisse unterschiedlich lange her, aber darauf wil ich jetzt nicht weiter eingehen. Stattdessen hier ein Gedicht.


Valja

Deine Tat bekehrte die Kleingläubigen;
Wirklichkeit wurde durch dich
das Gleichberechtigtsein
der Frau
im Kosmos.
Erdentochter,
Himmelsschwester,
Sowjetbürgerin,
du schriebst deine Stimme
ins All -
in die Herzen der Menschen
dein Lächeln.

(1967)



Dieses Gedicht habe ich aus dem Buch Der Traktorist gibt Gas, herausgegeben von Joachim Joe Scholz. Einer sehr einfühlsamen Einführung, die mich durch ihre sprachliche Klarheit, wissenschaftliche Sorgfalt und ihrer respektvollen Annäherung an Lori Ludwig beeindruckte, folgt eine Sammlung der Gedichte von Lori Ludwig. Ein paar sehr schöne sind dabei, aber die meisten sperren sich meinem ästhetischen Empfinden. (Oder wie drückt man das am besten aus? Ich kann mit vielen nix anfangen - sie holpern und klappern in meinem Kopf.) Aber alleine wegen der Einleitung lohnt sich ein Blick in das Buch.

Joachim J. Scholz (Hrsg.): Der Traktorist gibt Gas - Gedichte von Lori Ludwig. Linden-Verlag. Potsdam 2003.

Sunday, July 13, 2008

Red Beard

Genau das richtige für verregnete Sonntage, an denen man viel zu früh wach wird!




Monday, July 7, 2008

Ich wünschte...

...ich würde mich für Tennis interessieren! Um ehrlich zu sein, ich interessiere mich sehr für Tennis, aber ohne, daß das praktische Auswirkungen hätte. Ich schaue nie ein Match, weder am Fernseher (vielleicht, weil ich keinen habe) noch live. Aber ich sollte das ändern. Das Finale der Männer in Wimbledon muß dieses Jahr unglaublich gewesen sein. "Ein antikes Drama", wie Tim Henmann dazu meinte. Schade, daß ich es verpaßt habe!

...ich hätte eine Katze. Auf dem Bild links sieht man Felix, den Kater unserer Nachbarn. Vorletzte Nacht kam er mal wieder durchs Fenster geklettert. Ich war viel zu müde, um aufzustehen und ihn wieder hinaus zu scheuchen. Am nächsten Morgen lag er dann, friedlich schlafend, auf dem Teppich und schnurrte. Oh, wie gerne hätte ich wieder so ein Katzentier (das dann aber garantiert nicht Felix heißen würde)!
^schnurr^

Tuesday, July 1, 2008

Möwen - die Hühner der Lüfte

Vierundzwanzig Jahre später und es hat sich fast nichts geändert. An der Ostsee bin ich noch immer gerne, Kapuzenpullover und Kordhosen mag ich auch heute noch. Nur Socken in Sandalen werde ich hoffentlich nie mehr tragen. Ich mag Möwen. Sie sind für mich die Hühner der Lüfte. Auch wenn diese Analogie für die meisten unverständlich sein dürfte. Ich glaube, daß Hühner völlig unterschätzt - Möwen hingegen weitestgehend überschätzt werden! Und so nähern sie sich sehr einander an, in meiner Welt. Ob sich daran jemals etwas ändern wird? Ein freundliches Kind war ich. Definitiv. Das kann man ja auch auf diesem Bild sehen, oder? Ich sollte mal wieder an die Küste fahren, Baum suchen, Foto machen.

"Fußball ist wie Schach; nur ohne Würfel." (Lukas Podolski)

Tuesday, June 24, 2008

Patriots Are Idiots

Oh, wie schön. Heute habe ich gelernt, wie man Fliesen verlegt. Ein klassisches Lerning by doing, weil der Lover meiner Ex-Ex-Mitbewohnerin, der tatkräftig beteiligt war, es auch vorher noch nie gemacht hatte. Es scheint gar nicht so schwierig zu sein. Wenn man mich allerdings nach Tariflohn bezahlen würde, bekäme ich höchstens 23 Cents pro Stunde. Wenn Schnecken Fliesen verlegen... aber dafür kleben sie ordentlich und fest!

Was ich in der letzten Woche noch gelernt habe: Wände verputzen, OSB-Platten verlegen, Kabelkanäle fräsen, früh aufstehen. Ereignisreiche Tage für mich also. (ich weiß, hier fehlt ein Verb*), aber die sind doch völlig überbewertet)

Die Demo am Montag war sehr schön. Die Sonne schien, die Stimmung war fantastisch - nicht zuletzt wegen der großartigen Moderation incl. der hervorragenden Musik! Vielleicht könnte das freie Radio dieser Stadt regelmäßig auf Sendung gehen und diesen ambitionierten & talentierten alten Herren für eine wöchentliche Show casten?! Just to push things forward! Aber im Moment scheint es doch sehr tot zu sein. Zu wenig Mitstreiterinnen & Response?

Was dieses Geschäft für Berufbekleidung verkaufen möchte, ist mir nicht ganz klar. Seit wann ist Volltrottelsein ein Beruf? Wieviel verdient man eigentlich als Nationalist? Und bezahlt mir das Amt eine Umschulung rsp. wielange dauert eine solche? Welche Vorkenntnisse muß ich dafür haben? Ich stelle mir die Anzeige der Arbeitsagentur sehr lustig vor: "Umschulung vom Halb- zum Vollpfosten - Dauer 2 Jahre. Vorraussetzungen: autoritäre Persönlichkeit, gesunder rechter Arm, schnarrende Stimme, Kenntnis der Nationalhymne (möglichst drei Strophen), Geschichtsbewußtsein - also 'etwas' aus der Geschichte 'gelernt' haben."

Auf mein Angebot, für andere Leute in den See zu springen, habe ich Aufträge erhalten. Zum Beispiel 50 Meter Brust & einmal in den See pinkeln. Erst später ist mir aufgefallen, daß die Aufforderung, in den See zu pinkeln, von einem Berliner kam. Brustschwimmen gerne, aber für den Rest sollten Quasi-Anrainer doch den Wannsee nutzen. Oder den Müggelsee etc pp.

*) Tuwort

Sunday, June 22, 2008

Arbeit - Geißel der Menschheit

Einen schönen Sonntag wünsche ich! Ein Tag, an dem man weder arbeiten noch arbeitslos sein muß. Und Einkaufen kann man auch nicht - ich finde das großartig! Aber in den See könnte ich springen. Dieses Wetter fordert es nahezu heraus. Da ich vorhin danach gefragt wurde und zusagte, biete ich diesen Service hier auch der breiteren Öffentlichkeit an: Ich gehe auf Anfrage für Andere mitbaden. Einfach anrufen und Wünsche äußern, wie z.B. besonders viel Brustschwimmen, oder lange Tauchen. Das Schöne daran ist, es entstehen keine Kosten.*) Das ist ein Angebot für alle, die keine Zeit haben, Baden zu gehen. Weil sie zum Beispiel noch im Bett liegen und schlafen müssen.


Kloß & Spinne finde ich auch großartig! Volker Strübing, bekannt durch die Autobahn der Hoffnung, mag ich ja sowieso. Leider ist mir seine CD abhanden gekommen.
*) Kleingedrucktes: Es kostet wirklich nix. Auch keine Abo-Gebühren. Und ist jederzeit kündbar.

Saturday, June 21, 2008

Genderbefreite Baustelle?

Meine Lieblingskneipe baut um. Das macht viel Lärm, Dreck und Spaß. Und ist ganz lustig (wenn man nicht gerade den Leuten vom Vortag den Dreck wegmachen muß! Also liebe Hippies, weniger trinken und kiffen beim Verputzen!). Sehr kichern mußte ich bei dem Kommentar, der auf dem Schild an der Klotür stand (s. Foto). Ein zumindest interessanter Diskussionsbeitrag.

Was ich zum Beispiel noch nie verstanden habe, ist die Aufhebung der Trennung zwischen Männer- und Frauen-Klos im KuZe (wie sie jedenfalls an den Türen angezeigt wird; es dann aber doch nur ein Sitzklo im "Frauenklo" gibt, aber ein Pissoir + Sitzklo im "Männerklo"). Warum? In dieser Welt, wie sie jetzt ist, ist es doch für Frauen wesentlich angenehmer, nicht mit Männern den sanitären Erlebnisbereich teilen zu müssen. Gerade in einer Kneipe. So jedenfalls meine Vorstellung & Wahrnehmung. Genderbefreiung ist super, aber sie ist noch nicht mal ein Grauschleier am Horizont.

Den nebenstehenden Aufkleber finde gut. Der Kommentar darauf brachte michauch zum Lachen. Unterschiedliche Diskurse treffen aufeinander, so sollte es sein. Hoffentlich bleiben sie nicht beim Toilettentürbekritzel stehen sondern finden auch face to face statt. Genau diesen Raum soll die Olga bieten!

Um ein wenig zu posen, hier auch noch ein Foto harter körperlicher Arbeit. Genderbefreit ist diese Baustelle natürlich nicht; wie sollte sie auch? Männer (im folgenden 'männlich sozialisierte Individuen') geben den Beat an. Nach der Revolution wird alles anders - der Neue Mensch wird kommen. Doch das ist ein anderes Thema.

So, jetzt schnell ins Bett, damit ich morgen fit zum Verlegen des Fußbodens bin :)

Friday, June 20, 2008

TNT & Dynamite!
Architekturkritik muß praktisch werden!

Am 23. Juni 1968 wurden in Potsdam die Reste der Garnisonkirche gesprengt. Damit wurde ein Bauwerk beseitigt, welches eines der bedeutensten Symbole des preussischen Militär-Feudalismus war. Errichtet wurde die Garnisonkirche auf Veranlassung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. zu dem Zweck, "eine Versammlungshalle für die geistig-moralische Züchtigung der Soldaten" zu sein. Bis zum 1.Weltkrieg diente das Haus zur Ausrichtung der großen Siegesfeiern der Preußischen Armee. Außerdem wurde die Ausstellungshalle für die in verschiedenen Kriegen erbeuteten Trophäen genutzt, um aller Welt die militärische Machtfülle, den Herrschaftsanspruch und Überlegenheit des Preußentums zu demonstrieren Sie stand symbolisch für die Verquickung von Adel, Militär und evangelischer Kirche, das Bündnis aus Dumpfheit, Reaktion und Unterdrückung, welches den zu Recht schlechten Ruf Preussen begründete.

Diese Kirche war der Ort, an dem am Tag von Potsdam die alten feudalen Eliten Preussens ihr Bündnis mit der nationalsozialistischen Bewegung durch den berühmten Händedruck zwischen Hitler und Hindenburg besiegelten. Später kündigten die alten preussischen Eliten das Bündnis auf, als sie erkannten, dass der Tag sich näherte, an dem die Rote Armee ihre ostpreussischen Güter überrennen würde. Die von ihnen gestellten Offiziere, eine Bande ausgewiesener Antisemiten und Massenmörder, die im Potsdamer Infanterieregiment 9 dienten, versuchten am 20. Juli 1944 Hitler mit einem dilettantisch durchgeführten Bombenattentat zu töten. (weiter...)

DEMO // 23.JUNI // 16.30 UHR am GLOCKENSPIEL (DORTUSTRASSE)


[natürlich heißt es Garnisonkirche. da ist wohl mal wieder ein i zuviel aufs Plakat gekommen]

Sunday, June 15, 2008

Welt, oh Welt
Teil 5


Tanzende Polizisten


Ist das noch Bohème oder schon Unterschicht?

Thursday, June 12, 2008

Immer feste druff!
oder Die Weisheit des Kollektivs

Apropos Ekel, Mitleid & Verachtung; gestern fand die Vollversammlung des Historischen Instituts, organisiert vom FSR Geschichte, statt. Diskutiert werden sollten die Konsequenzen, die das Institut aus dem Fall Erika Steinbach zu ziehen gedenkt (oder fühlt. was auch immer. gedacht scheinen sie jedenfalls nicht zu haben.). Der FSR stellte folgenden Dreizeiler zur Debatte und später dann zur Abstimmung:

"Sollte das Historische Institut als Forum für Veranstaltungen genutzt werden, bezüglich derer Gruppen der Gesellschaft einander antagonistisch gegenüberstehen und damit der Einsatz der Polizei notwendig werden könnte?"

Die Diskussion war einfach widerlich. Da wurde völlig unverfroren die Meinungsfreiheit (rsp. das, was diese Bachelors darunter verstehen) über die körperliche Unversehrtheit gestellt. Diese Hampel, die sich als "geistige Elite von morgen" denken und alles als "extremistisch" ablehnen, was auch nur einen Pfurz neben ihrer eigenen sogenannten Meinung liegt, stimmten dafür, jeglichen Protest vom Campus prügeln zu lassen, sobald er auch nur annähernd erfolgreich sein könnte. Zusammenfassen könnte man das Grauen von gestern so:
Die Studierendenschaft Bachelors wollen am Neuen Palais Ahmadinedschad den Holocaust leugnen hören (das wäre doch sehr wünschenswert, wie Institutsdirektor Görtemaker vorschlug), dem AStA, wenn er protestiert, Braunhemden anziehen, von der Polizei zusammenschlagen lassen und vielleicht eine Genesungskarte ins Klinikum schicken.

Ich hoffe, es gibt bald eine Wache Campus, Wachtmeister Schmidt wird Campusbevollmächtigter (CBV) und RTL II ist live dabei.



Wenn zweie stehn und flüstern

Zu finden ist das Lied auf der Litera-Schallplatte Volksliederabend des Deutschen Theaters , gesungen wurde es von Dieter Franke (bekannt auch als Herr Potschka). Der Text stammt aus einer Sammlung "Gedichte für das arbeitende Volk", Zürich 1886, Melodie Martin Hannemann.


Tuesday, June 10, 2008

Sächsische Marktschreier

Oh Schreck, die sächsischen Marktschreier kommen!
Ob es Zufall ist, daß darüber für Toleranz (ihr wißt schon, die "Mischung aus Ekel, Mitleid & Verachtung") geworben wird?

Saturday, May 31, 2008

Kindchenschema

Auf diesem Foto ist Kalle oder Oskar noch ganz frisch und neu auf der Welt. Scheint sich aber verdächtigerweise schon recht wohl zu fühlen. Da ich das Vergnügen habe, ihn alle paar Tage zu sehen, und er fast nie schreit (deswegen ist es wahrscheinlich auch ein Vergnügen), glaube ich, das ist ein liebes Kind. Ein vergnügliches quasi. Mit Sicherheit hat es auch mir bisher verborgene Seiten. Aber will ich die kennenlernen? Nö.

Auf jedenfall ist Kalle ein sehr schönes Kind! Gefällt mir ausgesprochen sehr. Knuffig!

Ausblick: Wenn ich es schaffe, gibt es ein passendes Lied morgen zu hören. Dazu muß ich es aber erstmal von der Kassette herunter bekommen - digitalisieren. Also nicht zu spät aufstehen, Kabel finden, Programm installieren...

Ansonsten ist gerade wunderschöner Sommer! Im Heiligen See war ich auch schon, natürlich. Mittlerweile ist auch das Wasser sehr, sehr angenehm - nicht mehr kalt, aber doch erfrischend.
Und es ist noch so sauber!

Sunday, May 25, 2008

Heimat
Teil 1

Für die FreundInnen japanischer Dichtkunst, hier ein Haiku:

Wie der Nebel sie auch
verklärt - meine Heimat sieht
erbärmlich aus.
Issa


Wednesday, May 21, 2008

Urlaub 2
Nachtrag & Ankündigung

Es ist mal wieder Zeit für Urlaub! Für Wegfahren, Entspannen und Alles-Hinter-Sich-Lassen. Wie zum Beispiel bei meinem wundervollen Winterurlaub im Ebnit/Voralberg. Die Sonne schien, der Schnee war hüfthoch und ich war zum ersten Mal in meinem Leben im Winter in den Bergen, also so richtig Winterurlaub machen. Die Schneeschuhe unter die Stiefel geschnallt, die Karte eingenordet und dann den ganzen Tag unterwegs. So ungefähr jedenfalls. Eine Schneeschnecke haben wir auch entdeckt & photographisch dokumentiert. Schneeschnecken sind sehr scheu und unglaublich schnell. Aber wir waren schneller!

Wo ich demnächst einmal hinfahren möchte, ist Schwante. Schon alleine, weil es so ein schönes Wappen hat, mit Fröschen. Außerdem gibt es dort zwei (!) Schlösser, im Nachbarort Vehlefanz gibt es Reste einer Burg und auf dem Hinweg könnte man einen Zwischenstop am Kraftfuttermischwerk Ketzin machen. Und dorthin wollten ja einige schon seit längerem mal fahren und staunen. Praktisch ist so ein Urlaub auch, weil man nicht weit weg fahren muß, aber trotzdem diese Spannung erleben kann, die einen befällt, wenn man einen ungewohnten Kulturkreis bereist. Da kann man sich so schön gruseln. Man wird von der autochtonen Bevölkerung bestaunt und kann Zurückwundern. Vielleicht wird das ja was im Juli.

Thursday, May 15, 2008

Mittelinselurlaub

Habe gerade einen strangen Tresenabend in der Olga hinter mir. Finanziell im sehr guten Minusbereich angesiedelt - für einen Mittwoch. Aber es war sehr nett! Zum Aufräumen und Saubermachen - dann, wenn ich nur noch alleine in der Olga bin - habe ich wieder die Kleingeldprinzessin (Taschentöne, live) angemacht. ^sentimental werd'^
Nette Leute waren da, die Musik war gut :)

Am Freitag ist die Stadt nahezu überladen mit Parties. Um mal die beiden Highlights heraus zu heben:
in der Uhland24, Potsdam-Babelsberg; Konzert mit
Minus Apes (Punk/ Oldschool HC)
Grizou (Punk)
Sync*Error (Hot Water?)
Disse mit (u.a.) Beat Woman
und
Israel-Geburtstagsparty im KuZe, veranstaltet vom Bündnis Madstop.
80s & 90s trash-pop-jubel-disko
Lesung
Falafel

Leider kann man sich nicht zweiteilen und beide Veranstaltungen liegen selbst hier nicht so ganz beieinander.

Hier noch ein Nachtbild, die Charlottenstraße.

Wednesday, May 14, 2008

Ein Äffchen und ein Pferd


extra3

Tuesday, May 6, 2008

Welt, oh Welt!
Teil 4

Auf dem Rückweg von den Befreiungsfeierlichkeiten in Ravensbrück schauten wir uns kurz den historischen Stadtkern von Gransee an. Auf der Reiseland-Brandenburg-Homepage heißt es: "In Gransee kann man das späte Mittelalter pur erleben." Aber auch Freundinnen der späten DDR/frühen BRD (wobei der Übergang ja sehr schleichend ist) kommen auf ihre Kosten. Zwischen "Oh, frische Bohnen" und dem obligatorischen Otto-Shop liegt der Friseursalon Peggy. Die örtliche Kneipe heißt Huckeduster. Es gibt Läden mit exotischen Früchten! Von der Jugend Gransees war glücklicherweise nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren sie Angeln.

Und zwischen alldem liegt Königin Luise herum. Zumindest steht ein (von Schinkel entworfenes) Denkmal - ein riesiger gußeiserner Sarg- auf dem Marktplatz, daß daran erinnern soll, wie sehr Luise von ihrer Bevölkerung geliebt wurde. Vielleicht soll es aber auch die Bevölkerung daran erinnern, ihre preußische Königsfamilie zu lieben. Insgesamt war es (trotz Schinkel) ein sehr gruseliges Gefühl, dort auf dem Marktplatz zu stehen. Ein Eisensarg an der Stelle, an der der Leichnam Luises im Jahre 1810 für drei Tage aufgebahrt lag. Irgendwie sehr grausig. Ich würde dann doch lieber gleich in die Erde wollen. Außerdem war das mitten im Juli!






Saturday, May 3, 2008

Verspätung

Es ist unglaublich; gerade passieren so viele interessante und mitunter auch komische und absurde Sachen in meinem Leben, daß ich keine Zeit finde, sie zu beschreiben. Auf manchen muß ich auch noch eine Weile herumkauen & -denken.

Am Mittwoch, dem Vorabend des 1. Mai(s), war ein sehr schönes Konzert in der Olga. Ein Arbeiterliederabend mit Atze Wellblech und Berlinska Dróha. Ich hatte Tresen, was mir außerordentlich viel Spaß machte, zumal mir Cora & Johannes halfen und später dann HaPü [wo bleibt eigentlich dein Blog? Darauf wäre ich sehr gespannt!!!]. Es war unglaublich voll & heiß. Die Stimmung war großartig und irgendwann sangen alle Bella Ciao. Schön auch, daß es mal wieder ein politischer Abend in der Olga war. Am Donnerstag gibt es übrigens eine Befreiungs-VoKü mit viiiieel Borschtsch. Aber leider keinen Wodka.

Heute - strahlender Sonnenschein - habe ich zuerst das Gespräch der letzten Nacht mit Adam [es ging (natürlich) um die Perspektiven linker Arbeit] auf der Matratze überdacht. Dann bin ich nachmittags mit Frau E. und Micha auf den Flohmarkt gegangen. Viel Sonne, das mag ich. Man riecht nach so viel frischer, warmer Sommerluft! Naja. Ein paar Kinderbücher gekauft, und (tataaa!) Nie wieder Faschismus - Antifaschistische Widerstandsbewegung von Gestern und Heute im Spiegel der Plakate erstanden. Knapp einhundert Seiten mit Plakaten, häufig mehrere auf einer Seite, aus den Jahren 1936 bis 1970, nach Ländern sortiert. Werde sicher mal das ein oder andere Bild hier als Scan zeigen.

Freue mich :)

btw: hat jemand die CDs aus hoch die kampf dem oder vorwärts bis zum nieder mit?

Monday, April 14, 2008

Simon's Cat



Besten Dank an den Pusztapunk, der mir dieses Video zeigte!

Sunday, April 13, 2008

Urlaub 1

Zwei wunderschöne Urlaube liegen hinter mir. Wobei der Osterurlaub lediglich einen einzigen, klitzekleinen Tag umfaßte und eigentlich nicht als Urlaub zählt, da wir fleißig gepilgert sind. Und Pilgern ist ja eher Arbeit; also ständiges Vor-Sich-Hin-Murmeln und Nur-Gute-Gedanken-Haben und so... Das war anstrengend, hat sich aber gelohnt. Jetzt habe ich ein sattes Plus auf meinem Sündenkonto und kann mir in der nächsten Zeit ein paar Ausrutscher in meiner Lebensführung erlauben. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, was alles als Sünde gilt. Ist Faulsein allein schon eine sündhafte Handlung? Oder Weißwein über die Tastatur kippen (hier lasse ich mal die lästigen Binde-striche weg)? Ich nehme gerne Vorschläge entgegen, um mir eine persönliche Do's & Dont's- Liste zu erstellen. Die kann ich dann über mein Bett pappen. Aber bitte nur ernstgemeinte Zuschriften!

Natürlich sind wir nicht irgendwo gepilgert, sondern auf dem Jakobsweg. Das gehört sich doch so! Aber da für eine Reise nach Spanien die Zeit zu knapp war, haben wir uns das Stückchen zwischen Frankfurt/Oder und Berlin ausgesucht; also FF/O - Pillgram - Jacobsdorf - Briesen (Mark) - Berkenbrück (und hier bin ich in die Regionalbahn gestiegen) - Fürstenwalde (Spree) - ... - Hauptstadt. Ostdeutsche Provinz in Reinform - wunderschöne Landschaft und skeptisch dreinschauende Einheimische. Wahrscheinlich gibt es keinen Unterschied zum Landleben im Westen (nur daß es dort Rheinform heißen würde). Vielleicht sollte ich mir das auch mal aus der Nähe anschauen. Nächstes Jahr. Vielleicht.

Friday, March 14, 2008

Feiern gegen die Gesamtscheiße

Ohje, eigentlich wollte ich doch schon längst im Bett liegen und friedlich schlummern. Aber nein, ich sitze nun schon seit Stunden vorm Rechner und lese Blogbeiträge mir unbekannter Personen. Und natürlich fröne ich meiner Leidenschaft, nämlich Kommentare lesen. Das ist spannend und lustig. Aber ich bin noch immer nicht dahinter gestiegen, was mich daran so interessiert. Oder ob ich bloß die Zeit totschlagen will, um mich vor anderen, wichtigeren Sachen zu drücken? Einen sehr schönen Aufkleber habe ich hier gefunden und geklaut. Das scheint ohnehin ein netter Blog zu sein mit zum Teil skurilen Links, zB. zu einem Sauerkraut-Lasagne-Rezept. Igitt! Aber es zwingt mich ja niemand, sowas zu kochen. Der aufgrund seiner Realitätsnähe allseits geschätzte Finanzsenator Berlins, Thilo Sarrazin, ist jedenfalls noch nicht auf die Idee gekommen, Sauerkraut-Lasagne in den Menüplan der ALG II-
Empfängerinnen aufzunehmen. Wieso man allerdings auf die Idee kommt, den Sarrazinschen Wahnsinn am eigenen Magen auzuprobieren, ist mir nicht ganz verständlich.

Wednesday, March 12, 2008

Atze Wellblech

Thursday, March 6, 2008

Köterkacke

Das wird lustig morgen: Pauls Record-Release-Party im ältesten selbstverwalteten Jugendzentrum Berlins, dem Drugstore. Viel gespannter bin ich aber auf den Auftritt der Band Köterkacke. Die habe ich noch nie gehört oder gesehen. Was vielleicht auch daran liegen könnte, daß es sie eigentlich schon seit Jahren nicht mehr gibt? Trotzdem werden die Bandmitglieder sogar heute noch von jugendlichen Punkern ehrfurchtsvoll gegrüßt und bewundert. Eine Punklegende! So munkel man jedenfalls draußen auf der Straße.

Hier aber erstmal ein Lied von Paul, dem GeigerZähler. Und ich hoffe, wir sehen uns alle morgen!



Die Rigaer im Wandel


Saturday, March 1, 2008

Leipzig
Teil 1

In Leipzig war ich letzte Woche. Naja, um ehrlich zu sein, war ich nur einen Tag dort. Mehr Zeit habe ich ja gerade nicht :) Habe mich an die Autobahn gestellt und gehofft, daß mich eine freundliche Person mit einem schnellen Auto mitnimmt. Das hat selbstverständlich auch geklappt. Die Rückfahrt war allerdings noch viel besser: kaum hatte ich auf dem Rasthof Köckern mein Schild in den Wind gehalten, kam Frau e! mit ihrer Mom vorgefahren und packte mich ein. Wirklich praktisch! Ich sollte immer dort trampen, wo meine Mitbewohnerin entlang fährt.

Aber zurück zum Thema. Irgendwann ziehe ich mal nach Leipzig. Bestimmt. Eine schöne Stadt mit gaaanz viel unsanierten, leerstehenden Häusern! Und jeder Menge Kulturveranstaltungen, überall. Wir sind am Abend auf gut Glück ins UT Connewitz gefahren. Laut Wikipedia ist es "das älteste noch erhaltene Lichtspieltheater Leipzigs und eines der ältesten Deutschlands". Wobei ich mich frage, was sich die AutorInnen unter "noch erhalten" vorstellen? Es sah wenigstens so heruntergekommen wie das Archiv aus und die Leute schienen auch aus einer anderen Zeit zu kommen. Autonome Hausbesetzer-Punker. Sehr skuril. Aber es war auch sehr dunkel und vielleicht wirkten Gebäude und Menschen deswegen so strange. Ich werde da wohl nochmal hingehen. Am 15. März spielt Gerhard Schöne dort :)

Danach sind wir in die Frau Krause gegangen. Sehr empfehlenswert, wenn man auf Stammtisch-Atmosphäre und Skatspielen steht. Eigentlich hat es mir gefallen. Ob ich allerdings regelmäßig hingehen würde, wenn die Kneipe bei mir um die Ecke läge? Keine Ahnung. Amüsant war, daß alle, wirklich alle, im Raucherzimmer saßen, der Nichtraucherbereich hingegen völlig verwaist war. Komische Welt.