Tuesday, June 24, 2008

Patriots Are Idiots

Oh, wie schön. Heute habe ich gelernt, wie man Fliesen verlegt. Ein klassisches Lerning by doing, weil der Lover meiner Ex-Ex-Mitbewohnerin, der tatkräftig beteiligt war, es auch vorher noch nie gemacht hatte. Es scheint gar nicht so schwierig zu sein. Wenn man mich allerdings nach Tariflohn bezahlen würde, bekäme ich höchstens 23 Cents pro Stunde. Wenn Schnecken Fliesen verlegen... aber dafür kleben sie ordentlich und fest!

Was ich in der letzten Woche noch gelernt habe: Wände verputzen, OSB-Platten verlegen, Kabelkanäle fräsen, früh aufstehen. Ereignisreiche Tage für mich also. (ich weiß, hier fehlt ein Verb*), aber die sind doch völlig überbewertet)

Die Demo am Montag war sehr schön. Die Sonne schien, die Stimmung war fantastisch - nicht zuletzt wegen der großartigen Moderation incl. der hervorragenden Musik! Vielleicht könnte das freie Radio dieser Stadt regelmäßig auf Sendung gehen und diesen ambitionierten & talentierten alten Herren für eine wöchentliche Show casten?! Just to push things forward! Aber im Moment scheint es doch sehr tot zu sein. Zu wenig Mitstreiterinnen & Response?

Was dieses Geschäft für Berufbekleidung verkaufen möchte, ist mir nicht ganz klar. Seit wann ist Volltrottelsein ein Beruf? Wieviel verdient man eigentlich als Nationalist? Und bezahlt mir das Amt eine Umschulung rsp. wielange dauert eine solche? Welche Vorkenntnisse muß ich dafür haben? Ich stelle mir die Anzeige der Arbeitsagentur sehr lustig vor: "Umschulung vom Halb- zum Vollpfosten - Dauer 2 Jahre. Vorraussetzungen: autoritäre Persönlichkeit, gesunder rechter Arm, schnarrende Stimme, Kenntnis der Nationalhymne (möglichst drei Strophen), Geschichtsbewußtsein - also 'etwas' aus der Geschichte 'gelernt' haben."

Auf mein Angebot, für andere Leute in den See zu springen, habe ich Aufträge erhalten. Zum Beispiel 50 Meter Brust & einmal in den See pinkeln. Erst später ist mir aufgefallen, daß die Aufforderung, in den See zu pinkeln, von einem Berliner kam. Brustschwimmen gerne, aber für den Rest sollten Quasi-Anrainer doch den Wannsee nutzen. Oder den Müggelsee etc pp.

*) Tuwort

Sunday, June 22, 2008

Arbeit - Geißel der Menschheit

Einen schönen Sonntag wünsche ich! Ein Tag, an dem man weder arbeiten noch arbeitslos sein muß. Und Einkaufen kann man auch nicht - ich finde das großartig! Aber in den See könnte ich springen. Dieses Wetter fordert es nahezu heraus. Da ich vorhin danach gefragt wurde und zusagte, biete ich diesen Service hier auch der breiteren Öffentlichkeit an: Ich gehe auf Anfrage für Andere mitbaden. Einfach anrufen und Wünsche äußern, wie z.B. besonders viel Brustschwimmen, oder lange Tauchen. Das Schöne daran ist, es entstehen keine Kosten.*) Das ist ein Angebot für alle, die keine Zeit haben, Baden zu gehen. Weil sie zum Beispiel noch im Bett liegen und schlafen müssen.


Kloß & Spinne finde ich auch großartig! Volker Strübing, bekannt durch die Autobahn der Hoffnung, mag ich ja sowieso. Leider ist mir seine CD abhanden gekommen.
*) Kleingedrucktes: Es kostet wirklich nix. Auch keine Abo-Gebühren. Und ist jederzeit kündbar.

Saturday, June 21, 2008

Genderbefreite Baustelle?

Meine Lieblingskneipe baut um. Das macht viel Lärm, Dreck und Spaß. Und ist ganz lustig (wenn man nicht gerade den Leuten vom Vortag den Dreck wegmachen muß! Also liebe Hippies, weniger trinken und kiffen beim Verputzen!). Sehr kichern mußte ich bei dem Kommentar, der auf dem Schild an der Klotür stand (s. Foto). Ein zumindest interessanter Diskussionsbeitrag.

Was ich zum Beispiel noch nie verstanden habe, ist die Aufhebung der Trennung zwischen Männer- und Frauen-Klos im KuZe (wie sie jedenfalls an den Türen angezeigt wird; es dann aber doch nur ein Sitzklo im "Frauenklo" gibt, aber ein Pissoir + Sitzklo im "Männerklo"). Warum? In dieser Welt, wie sie jetzt ist, ist es doch für Frauen wesentlich angenehmer, nicht mit Männern den sanitären Erlebnisbereich teilen zu müssen. Gerade in einer Kneipe. So jedenfalls meine Vorstellung & Wahrnehmung. Genderbefreiung ist super, aber sie ist noch nicht mal ein Grauschleier am Horizont.

Den nebenstehenden Aufkleber finde gut. Der Kommentar darauf brachte michauch zum Lachen. Unterschiedliche Diskurse treffen aufeinander, so sollte es sein. Hoffentlich bleiben sie nicht beim Toilettentürbekritzel stehen sondern finden auch face to face statt. Genau diesen Raum soll die Olga bieten!

Um ein wenig zu posen, hier auch noch ein Foto harter körperlicher Arbeit. Genderbefreit ist diese Baustelle natürlich nicht; wie sollte sie auch? Männer (im folgenden 'männlich sozialisierte Individuen') geben den Beat an. Nach der Revolution wird alles anders - der Neue Mensch wird kommen. Doch das ist ein anderes Thema.

So, jetzt schnell ins Bett, damit ich morgen fit zum Verlegen des Fußbodens bin :)

Friday, June 20, 2008

TNT & Dynamite!
Architekturkritik muß praktisch werden!

Am 23. Juni 1968 wurden in Potsdam die Reste der Garnisonkirche gesprengt. Damit wurde ein Bauwerk beseitigt, welches eines der bedeutensten Symbole des preussischen Militär-Feudalismus war. Errichtet wurde die Garnisonkirche auf Veranlassung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. zu dem Zweck, "eine Versammlungshalle für die geistig-moralische Züchtigung der Soldaten" zu sein. Bis zum 1.Weltkrieg diente das Haus zur Ausrichtung der großen Siegesfeiern der Preußischen Armee. Außerdem wurde die Ausstellungshalle für die in verschiedenen Kriegen erbeuteten Trophäen genutzt, um aller Welt die militärische Machtfülle, den Herrschaftsanspruch und Überlegenheit des Preußentums zu demonstrieren Sie stand symbolisch für die Verquickung von Adel, Militär und evangelischer Kirche, das Bündnis aus Dumpfheit, Reaktion und Unterdrückung, welches den zu Recht schlechten Ruf Preussen begründete.

Diese Kirche war der Ort, an dem am Tag von Potsdam die alten feudalen Eliten Preussens ihr Bündnis mit der nationalsozialistischen Bewegung durch den berühmten Händedruck zwischen Hitler und Hindenburg besiegelten. Später kündigten die alten preussischen Eliten das Bündnis auf, als sie erkannten, dass der Tag sich näherte, an dem die Rote Armee ihre ostpreussischen Güter überrennen würde. Die von ihnen gestellten Offiziere, eine Bande ausgewiesener Antisemiten und Massenmörder, die im Potsdamer Infanterieregiment 9 dienten, versuchten am 20. Juli 1944 Hitler mit einem dilettantisch durchgeführten Bombenattentat zu töten. (weiter...)

DEMO // 23.JUNI // 16.30 UHR am GLOCKENSPIEL (DORTUSTRASSE)


[natürlich heißt es Garnisonkirche. da ist wohl mal wieder ein i zuviel aufs Plakat gekommen]

Sunday, June 15, 2008

Welt, oh Welt
Teil 5


Tanzende Polizisten


Ist das noch Bohème oder schon Unterschicht?

Thursday, June 12, 2008

Immer feste druff!
oder Die Weisheit des Kollektivs

Apropos Ekel, Mitleid & Verachtung; gestern fand die Vollversammlung des Historischen Instituts, organisiert vom FSR Geschichte, statt. Diskutiert werden sollten die Konsequenzen, die das Institut aus dem Fall Erika Steinbach zu ziehen gedenkt (oder fühlt. was auch immer. gedacht scheinen sie jedenfalls nicht zu haben.). Der FSR stellte folgenden Dreizeiler zur Debatte und später dann zur Abstimmung:

"Sollte das Historische Institut als Forum für Veranstaltungen genutzt werden, bezüglich derer Gruppen der Gesellschaft einander antagonistisch gegenüberstehen und damit der Einsatz der Polizei notwendig werden könnte?"

Die Diskussion war einfach widerlich. Da wurde völlig unverfroren die Meinungsfreiheit (rsp. das, was diese Bachelors darunter verstehen) über die körperliche Unversehrtheit gestellt. Diese Hampel, die sich als "geistige Elite von morgen" denken und alles als "extremistisch" ablehnen, was auch nur einen Pfurz neben ihrer eigenen sogenannten Meinung liegt, stimmten dafür, jeglichen Protest vom Campus prügeln zu lassen, sobald er auch nur annähernd erfolgreich sein könnte. Zusammenfassen könnte man das Grauen von gestern so:
Die Studierendenschaft Bachelors wollen am Neuen Palais Ahmadinedschad den Holocaust leugnen hören (das wäre doch sehr wünschenswert, wie Institutsdirektor Görtemaker vorschlug), dem AStA, wenn er protestiert, Braunhemden anziehen, von der Polizei zusammenschlagen lassen und vielleicht eine Genesungskarte ins Klinikum schicken.

Ich hoffe, es gibt bald eine Wache Campus, Wachtmeister Schmidt wird Campusbevollmächtigter (CBV) und RTL II ist live dabei.



Wenn zweie stehn und flüstern

Zu finden ist das Lied auf der Litera-Schallplatte Volksliederabend des Deutschen Theaters , gesungen wurde es von Dieter Franke (bekannt auch als Herr Potschka). Der Text stammt aus einer Sammlung "Gedichte für das arbeitende Volk", Zürich 1886, Melodie Martin Hannemann.


Tuesday, June 10, 2008

Sächsische Marktschreier

Oh Schreck, die sächsischen Marktschreier kommen!
Ob es Zufall ist, daß darüber für Toleranz (ihr wißt schon, die "Mischung aus Ekel, Mitleid & Verachtung") geworben wird?