Saturday, September 8, 2007

Herbst

Es ist Herbst - schöner, stürmischer Herbst. So mag ich ihn, so kann es meinetwegen das ganze Jahr über bleiben. Ich gebe zu, daß mir ein wenig Bange ist, wenn ich abends im Institut sitze und es stürmt, als hätte der Wind etwas Schlechtes gegessen. Die Bäume wiegen sich im Wind, sie biegen sich ob der Böen und versuchen stark zu sein. Aber wenn ich auf dem Heimweg nicht von herabfallenden Eicheln erschlagen werde oder die Pneus meines Rades den Halt auf der regennassen Straße verlieren, komme ich wohlbehalten in den zivilisierten Gefilden meiner Kleinstadt an. Das gehört zu dieser Jahreszeit dazu. Es ist das Gefühl von Ostseeküste und Urlaub, das ich mag. Doch lange werde ich nicht mehr auf diesem Berg sein. Mein Arbeitsplatz wird verwaisen, aber eine strahlende Zukunft liegt vor mir. Oder eine stürmische Vergangenheit hinter mir - wer weiß?
Der Herbst bricht auch über Sachsen herein. Die Blätter verfärben sich braun. Soll mir die alte Tante SPD Leid tun, nur weil selbst die NPD mehr Stimmen bekommen würde, wenn morgen Wahlen wären? Das berichtet zumindest der Tagesspiegel, der in meinem Kiez PNN heißt, mit Berufung auf eine Umfrage des Senders n-tv. Immerhin bewegt sich das aber im einstelligen Zahlenbereich. Wie gut, daß wir hier den Herrn Schönbohm haben, der auch gerne mal der Jungen Freiheit ein Interview gibt und dem gerade der Rote-Adler-Orden verliehen wurde. Für seine politischen Verdienste, auch im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Der auch, wie die PNN schreibt, 'viel Fingerspitzengefühl bei der Auflösung der Nationalen Volksarmee gezeigt hat'. Danke!
Es ist Herbst, eine gar dankbare Jahreszeit.

No comments: