Thursday, August 9, 2007

Welt, oh Welt!
Teil 2


Warum müssen eigentlich immer die falschen Dinge aussterben? Mein Freund der Chinesische Flußdelphin (Lipotes vexillifer) ist tot! Bis vor einigen Tagen hatte ich keine Ahnung von seiner [Ex]2istenz. Aber ich hätte ihn wahrscheinlich sehr gemocht, den drolligen Fisch. Vielleicht geht das ja auch postum? Oder ich konzentriere jetzt meine Zuneigung auf den Amazonasdelphin. Der ist nur ein wenig vom Aussterben bedroht - hauptsächlich, weil er vor lauter Neugierde zu dicht an Schiffsschrauben heranschwimmt. Er trägt einen Schnauzbart, hat verkümmerte, kleine Augen, springt nur äußerst ungern durch die Lüfte und im Alter verfärbt er sich pink. Das hört sich doch nach einem guten Freund für mich an.

Damit hingegen Volkstänze nicht aussterben, wurden in Japan Roboter so programmiert, daß sie solche tanzen können! Das finde ich schön. Nun müssen sich keine armen Schulkinder mehr als Großmütter und -väter des 18. Jahrhunderts verkleiden und werden gezwungen, den Großmüttern und -vätern des 21. Jahrhunderts merkwürdige Tänze vorzuführen. Das können nun Roboter übernehmen! Danke nach Japan und an den orf.


Würde ich es Schade finden, wenn Mücken aussterben? Ich glaube ja. Dann würden auch die Bezeichnungen für diese kleinen Stechmonster aus den Sprachen verschwinden, vermute ich. (Falls das einE SprachwissenschaftlerIn liest, oder eine andere kundige Person [KulturwisenschaftlerInnen?]: Ist das so? Wie lange halten sich Worte in der Sprache, wenn der Gegenstand, den sie beschreiben, nicht mehr existiert?) Auf griechisch heißen Mücken Konopi. Schönes Wort - bitte stirb nicht aus!



btw: Auf dem Force Attack habe ich ein T-Shirt mit der Aufschrift: 'Delphine sind schwule Haie!' gesehen. Warum sterben Haie nicht aus?

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